Unternehmensstrategie von ebm-papst

 

Um sich auf dem Weltmarkt zu behaupten braucht man starke Partner. Das Erfolgsrezept heißt hier „Gobal Domestic“: ebm-papst ist weltweit präsent und treten in jedem Land als einheimisches Unternehmen auf. Sie besitzen überall auf der Welt insgesamt 48 erfolgreiche Tochterfirmen, in denen die Kunden immer von „heimischen“ Partnern betreut und beraten werden und die die Forderungen des jeweiligen Marktes genau kennen. In manchen Ländern hat ebm-papst gemeinsame Vertriebsgesellschaften mit der Firma Ziehl-Abegg. Weitere Punkte, warum sich ebm-papst auf dem Weltmarkt behaupten kann sind die Einzigartigkeit ihrer Produkte, ihre neuartigen Entwicklungen, ihre wechselnden und günstigen Standorte, das nötige Know-How und ihre qualifizierten Arbeitskräfte. Der große Durchbruch gelang ihnen nach dem 2. Weltkrieg mit den Außenlaufmotoren. Inzwischen ist die Firma eine feste Größe unter den Zulieferern der Unternehmen IBM und Daimler-Chrysler. ebm-papst kaufen alle Rohmaterialien die sie für ihre Produktion brauchen selbst ein, auch im Ausland. Um Bestleistung für ihre Kunden zu bringen setzt sich ebm-papst intensiv mit ihrer Branche, den Rahmenbedingungen und potenziellen Möglichkeiten auseinander. Es geht ihnen darum, Trends aufzuspüren, Bedarf zu erkennen und gemeinsam mit den Kunden erfolgreich zu sein.

Manche Produkte werden just-in-time geliefert. Meistens werden die Produkte innerhalb eines Tages geliefert. Dies hängt jedoch auch immer vom Liefervertrag ab. Bei fernen Städten wie zum Beispiel Shanghai, Hongkong und Peking kann die Lieferzeit 17-18 Wochen betragen. Eine komplette Maschine braucht ein halbes bis zu einem Jahr Lieferzeit. Durch globale Service- und Logistikangebote können kurze Reaktionszeiten garantiert werden. Durch die IT- Vernetzung ist just-in-time Lieferung möglich. Die Firma papst ist als „Bester Lieferant“ ausgezeichnet worden. Im globalen Wettlauf müssen die Produkte immer günstiger, kleiner, leichter und besser hergestellt werden. Die Transparenz in der Wirtschaft ist riesengroß. Auch der Kampf um die Rohmaterialien ist groß. Meistens bekommt die Firma nur stoßweise Großaufträge und hat dann gelegentlich 6-8 Wochen keine Lieferaufträge mehr. Die Verhandlungen mit Zulieferern sind der Firma ebm-papst sehr wichtig. Außerdem expandiert die Firma in Fernosten und erschließt dort neue Märkte (China...). Die Firma ebm-papst arbeitet mit den modernsten Entwicklungsmethoden und hat nationale wie internationale Standorte mit hervorragend ausgebildeten Ingenieuren und Technikern. Sie entwickeln stets neue und bessere Produkte und installieren neue Maschinen, Einrichtungen und Produktionsprozesse. Die Firma besitzt eine eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum und hat ein modernes Fertigungs- und Qualitätsmanagement mit Qualitätssicherungssystemen.

ebm-papst gelangte unter anderem auch durch sein besonderes Produktionssystem an die Spitze der Luft- und Antriebstechnik. Die qualifizierten Mitarbeiter besitzen außer dem nötigen Know-How besonderes Engagement. Nach der Produktion von etwa 145 000 Einzelteilen werden sie zu den Endprodukten verarbeitet. Die Rohmaterialien werden extern günstiger gekauft und können just-in-time geliefert werden, also innerhalb eines Tages, was eine geringe Lagerhaltung zur Folge hat. Somit hat ebm-papst auch den Vorteil, immer lieferfähig zu sein.

Bei der Produktion verwendet ebm-papst ein Zusammenspiel von verschiedenen Produktionsarten. Grundsätzlich kann man von folgenden beiden Produktionsarten sprechen: Die Werkstattarbeit (links), bei der ein/e Arbeiter/in an einem Arbeitsbereich viele Produktionsschritte erledigt bis hin zur one-piece-flow-Produktion , wird mit der vollautomatischen Produktion (rechts) mit Überwachung verbunden.

Die one-piece-flow-Produktion ist eine besondere Form der Werkstattarbeit, bei der ein Zwischen- oder Endprodukt in vielen Einzelschritten von einer einzigen Arbeitskraft hergestellt wird. Vorteilhaft hierbei ist die Platzeinsparung, da das Produkt nicht unnötigerweise an vielen Verarbeitungsstellen entsteht.

Werkstattarbeit

vollautomatische Produktion

Mit Hilfe der KANBAN-Steuerung in der Produktion ist ebm-papst in der Lage, die Lagerbestände, die Durchlaufzeiten, die Ausschuss- und Nacharbeiten sowie die Herstellkosten deutlich zu reduzieren und gleichzeitig die Lieferfähigkeit und Lieferflexibilität zu erhöhen. Unter KANBAN versteht man ein System, bei dem nur das produziert wird, was tatsächlich verbraucht wurde und in absehbarer Zeit wieder benötigt wird. Das Grundsystem ist einfach: Wenn Material gebraucht wird (z.B. weil ein Mindestbestand unterschritten wird), und nur dann, wird der Zulieferer aufgefordert, neues Material zu liefern. Diese Anforderung wird durch einen KANBAN (jap: Zettel, Karte) erteilt, der mit der Ware transportiert wird und zur neuen Anlieferung zurückgegeben wird. Man kann hier von einem Just-in-Time Prinzip sprechen, da die Teile genau zu dem benötigten Zeitpunkt eintreffen, an dem sie weiterverarbeitet werden sollen.

ebm-papst war nicht immer in der Konstellation wie sie heute ist. Die nach dem zweiten Weltkrieg entstandene Firma Papst war durchweg erfolgreich durch die ständigen Neuentwicklungen. Herr Papst, der Gründer, war seiner Zeit lange voraus und hatte schon damals über 600 Patente. Nach seinem Tod fusionierte das Unternehmen schließlich mit seinem stärksten Konkurrenten ebm. Somit entstand der ebm-papst Konzern. Erst nach und nach entstanden die Erweiterungen auf andere Standorte und Länder. Auch die Produktionen wurden z.T. in die Günstiglohnländer verlagert (z.B. nach Ungarn). Zeitweise betrieb ebm-papst sogar insourcing, da das Unternehmen eigenständig eine Gießerei aufgebaute um ein technisch aufwändiges Verfahren zur Aluminiumverarbeitung mit besserer Qualität der Endprodukte zu erzielen. Nach 25 Jahren berief man sich dann wieder auf die externe Beschaffung dieser Teile, da es sich nicht mehr lohnte. Heutzutage gibt es 15 Produktionsstandorte, von denen ebm-papst ihre Rohmaterialien beziehen (outsourcing).

 

 

Jolin Funda, Silke Heimburger, Katharina Zachmann